Die Alte Eiche

Mittwoch, 28. Dezember 2005

Die Alte Eiche - Teil I

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Die Alte Eiche

Sie ging durch den
Kalten Winterabend.
Ihr weites Kleid wehte im Wind,
die blonden Haare flogen um ihr Gesicht.

Im Moor war es still,
kein Vogel war zu hören.
Sie wanderte und spürte
Die Erde unter ihren Füßen.

Sie erreichte die weiten Wiesen
Hinter dem dunklen Wald.
Hier war der Wind so stark,
dass sie gegen ihn kämpfen musste.

Die Geister des Winters
Schwebten über die weißen Ebenen,
wirbelten die Flocken auf,
als wären sie leichter als Luft.

Sie stapfte durch die tiefen
Schneewehen, die ihr schwarzes
Kleid weiß färbten.
Ihr Mantel flatterte mit den Elementen.

Unter der Alten Eiche
Fand sie Schutz.
Der wilde Schnee konnte ihr
Nichts anhaben.

Der Baum schmiegte sich
Warm an ihre Wange.
Sie spürte die raue Borke
Unter ihren kalten Händen.

Neben ihr hingen die
Gefrorenen Tropfen
Wie Tränen an den Zweigen
Der Sträucher.

Die Kraft der Eiche ging auf sie über wie
Die Flammen auf trockenes Gras.
Die sanfte Stimme des Baumes hallte in
Den einsetzenden Sturm.

"Der Kreislauf des Lebens
Geht fort und fort,
alles ist im Fluss.
Auch du wirst es erkennen."

Dankbar war sie,
als sie die tröstenden Worte
vernommen hatte.
Die Eiche war einst eine
Weise Frau gewesen.

baum1

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